Schriftenreihe zur Orts- und Regionalgeschichte

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Band 1: Von „wildem Geist“ und Wunderheilern, Gemeiner Gaß´ und Wohnungsnot

Den heimatgeschichtlich interessierte Leser erwarten in diesem ersten Band Geschichten und Begebenheiten, die in bisher erschienen Publikationen nicht berücksichtigt oder nur am Rande behandelt wurden. Für das Autorenteam, Rainer Becki, Dr. Hans-Joachim Heinz, Edgar Schnell, Hermann-Josef Schwab und Karin Warlo standen dabei die Bellheimer Bürger im Vordergrund: wie sie lebten und starben, wo sie tanzten, speisten und tranken, wie sie den Seuchen des 18. Jahrhunderts trotzten, sich in Freud und Leid, Armut und Reichtum, Hunger und Durst beistanden oder stritten. Aber auch von Zorn, Habgier, Trunksucht und gar Mord wird in den zahlreichen Kapiteln auf rund 450 Seiten zu lesen sein. Dieses Buch wird zudem mit einer kleinen Sensation aufwarten. Denn wie sich inzwischen herausstellte ist den Ortsname Bellheim, wie bisher fälschlicherweise angenommen nicht nur in der Pfalz zu finden. Es gab ein zweites Bellheim! doch dazu mehr in unserem Buch.

Band 2: Bellheim in Vergangenheit und Gegenwart

In Bildung und Erziehung sind Heimatbezug und Weltoffenheit zwei sich gegenseitig ergänzende Prinzipien. Die Kenntnis der geografischen und historischen Fakten des Nahraumes erleichtert das Verständnis des Fernraumes. In dieser Überzeugung schrieben die Verfasser von "Bellheim in Gegenwart und Vergangenheit" Ihre Beiträge im zweiten Band der Schriftenreihe zur Bellheimer Heimatgeschichte des Kulturvereins Bellheim.

Kurt Biehler verfasst eine "Geografische Ortskunde von Bellheim". In ihr beschreibt er die Teillandschaften der Gemeinde, Gewässernetz, Klima, Entwicklung der Bevölkerung, Siedlungsstruktur sowie das Ringen um ein tragfähiges Verkehrskonzept.

Albert Schwartz, ein exzellenter Kenner mittelalterlicher Regionalgeschichte, erforscht anhand von Dokumenten aus dem Mittelalter, dass in der heutigen Karl-Silbernagel-Straße in der Nähe des Friedhofs im 14. Jahrhundert eine Turmhügelburg des Ritters Hugo von Bellheim auf einem aufgeschütteten Hügel stand.

Im 15. Jahrhundert baute dort der kurpfälzische Sekretär des Pfalzgrafen, Alexander Pellendorfer, unerlaubt sein "Schößlin" auf dem Grund und Boden des Hochstifts in Speyer.

Wie sich die fränkische Landnahme in der Wende vom 5. zum 6. Jahrhundert vollzog und sich die Grenzen der Gemarkung und deren Gliederung in Gewanne herausbildeten, handelt der Historiker in einem weiteren Beitrag ab. Aus Urkunden ermittelt er die Bellheimer Flurnamen aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Kriege.

Außerdem spürt er den Namen der Bellheimer Einwohner, Pächter von Äckern und Flurnachbarn bis 1654 nach. Manche dieser Namen gibt es heute noch in der Gemeinde.

In "Vom Reichsdorf zum Pfandobjekt im Besitz des Pfalzgrafen" räumt Schwartz mit der Fehlinformation auf, Bellheim wäre als Pfand im 14. Jahrhundert in badischem Besitz gewesen.

Ludwig Hans schreibt eine Chonik der Ereignisse in den Jahren 1819 bis 1871 im Spiegel der Gemeinderatsprotokolle. Der behandelte Zeitraum erstreckt sich von den ersten Jahren seit der Zugehörigkeit der Pfalz zu Bayern (1816) über die Phase der Revolution der Jahre 1848/1849 bis hin zum Krieg gegen Frankreich 1870/1871.

Edgar Schnell verfolgt die Entwicklung der "Grünen Lunge" von Bellheim. Er setzt dieses grüne Band von der Obermühle bis zur Wappenschmiedmühle ins Bild und stellt die Erholungsfunktion und die kulturelle Bedeutung der dort errichteten Kunstwerke heraus. In einem zweiten beitrag erzählt er vom alten Dorfbach, vom Fischfang, vom Eisbrechen und der Wiesenbewässerung.


De Bellemer Heiner - Lebenskünstler und Philosoph

„Barde, fahrender Sänger, Vagant, Spaß- und Fröhlichmacher mit ernsten Augen in dem lächelnd zerknitterten Gesicht, ein Original hausgemachten Leids und Humors, kaum unterzukriegen, schlank und biegsam wie eine Weidengerte, knitz und gradraus und derb bis dort` naus: Urtyp des tapferen, wendigen, jeder Gefahr und jeder misslichen Lage mit List und Humor widerstehenden Pfälzers“. So hat Lorenz Wingerter den August Heinrich, die Nummer Acht einer Gastwirtsfamilie aus Bellheim, den alle Welt „de Bellemer Heiner“ nannte, treffend beschrieben. Wer an Bellheim denkt, dem fällt ziemlich rasch sein Name ein, auch 50 Jahre nach seinem Tode. Einige haben ihn noch gekannt, mit Künstlermähne, breitrandigem Hut. Die meisten kennen ihn vom Hörensagen, durch seine Gedichte, die heute vielleicht mehr denn je Konjunktur haben, weil sie aus dem Leben geschöpft sind und mit Weisheiten gespickt, die volkstümlich-philosophisch den Nerv der Menschen in unserer Region treffen, auch heute noch.
August Heinrich zählte zu denjenigen, die etwas zu sagen hatten. Er hatte die Gabe, das in Worte zu fassen, spielerisch, was die Menschen in unserer Region bewegte, was ein Teil ihres Selbst war. Er traf den Nerv der Leute und brachte humorvoll, manchmal melancholisch-nachdenklich auf den Punkt, was ihnen wichtig war. Der Bellemer Heiner stand mitten im Leben und sicherlich liegt ein Geheimnis seines Erfolges darin, dass ihm „die Gabe des Beschenkens“ gegeben war, wie die Rheinpfalz an seinem Todestage titelte. „Millione haw ich froh gemacht“, sagte der Bellemer Heiner in seinem „Läwenslaaf“ und nicht umsonst zählen seine zahlreiche Gedichtbände, in denen er seine Lebensweisheiten auf unnachahmliche Weise in Versmaße gegossen hat, auch heute noch zu den am meisten gelesen Werken pfälzischer Mundartliteratur.
Der Bellemer Heiner war einer, der mit wehendem Umhang und offenen Augen durch die „Pälzer Weltg`schicht“ ging und seinen Landsleuten „ aufs Maul“ schaute. Er hat, wie sich bei den Recherchen zur Bellheimer Ortschronik herausstellte, viel mehr zu Papier gebracht, als er in Buchform veröffentlichen konnte. Der Kulturverein Bellheim möchte diese Lücke schließen. Er wird in einer kleinen Reihe unter dem Titel „De Bellmer Heiner verzeehlt ...“ die Reime in Buchform veröffentlichen, die bisher in der Form noch nicht publiziert wurden.

Dazugehörige Publikationen:

Band I: Vun allem e bissel

Wer an Bellheim denkt, dem fällt ziemlich rasch sein Name ein, auch nahezu 40 Jahre nach seinem Tode. Einige haben ihn noch gekannt, mit Künstlermähne, breitrandigem Hut. Die meisten kennen ihn vom Hörensagen, durch seine Gedichte, die heute vielleicht mehr denn je Konjunktur haben, weil sie aus dem Leben geschöpft sind und mit Weisheiten gespickt, die volkstümlich-philosophisch den Nerv der Menschen in unserer Region treffen, auch heute noch. De Bellemer Heiner ist Teil unseres Bellheim und wird es bleiben. Er gehört zu uns, wie Hopfen und Malz zum Bier gehören und es war sicherlich kein Zufall, dass die Bellheimer Brauerei zum 25. Todestag und anlässlch ihres 125jährigen Jubiläums allen Freunden Bellheims, der Pfalz und der pfälzischen Mundart mit der Herausgabe seiner Biographie aus der Feder von Hans Blinn ein schönes Geschenk gemacht hat. Der Kulturverein Bellheim sieht es als seine Aufgabe an, dieses Anliegen fortzuführen. Der erste Band der Reihe trägt die Titelüberschrift „vun allem e bissel“. Er ist mit Zeichnungen des Bellheimer Künstler Andreas Rüdiger illustriert, für dessen Mitarbeit wir uns sehr herzlich bedanken.

Band II: Vum Welttheater

De Bellemer Heiner un des große Welttheater

August Heinrich - unser Bellemer Heiner - bleibt unvergessen! Kaum einem anderen Pfälzer wurde bis heute so viel Aufmerksamkeit zuteil wie ihm, kaum einer wurde so facettenreich beschrieben wie er. Er war mit Leib und Seele Pfälzer, liebte seine Heimat und seine Heimatgemeinde Bellheim über alles und ließ in seinen Gedichten keinen Zweifel daran, welchen Landstrich der liebe Gott besonders bevorzugt haben musste. Die „Palz“, davon war er überzeugt, die war „de Nawwel vun de Erd“. „Wer emol durch die weite Welt, E Räs ´gemacht, e schäni, Der fühl es stolz in seine Bruscht, E Palz gibt´s halt blos äni (...)“. So kennen ihn die Meisten, den Mundartpoeten, der den Pfälzern aus der Seele sprach, seine Heimat hoch leben ließ. Der Bellemer Heiner war aber auch einer, der mitten im Leben stand, der augenzwinkernd oder mahnend nicht zuletzt auch tagespolitische Ereignisse „aufs Korn“ nahm. Die Zeitung war für ihn das Medium, das seine Glossen in Reimform an den Leser brachte, das aber auch die „handwarme“ Aktualität in die Gedichte des Mundartbarden einfließen ließ. Das Wissen, Bildung und ein gerüttelt Maß an Lebenserfahrung prädestinierten den damals über 70-Jährigen geradezu, Kritik zu üben an Zeiterscheinungen, sie zu kommentieren, mit spitzer Feder zu glossieren. Er prangerte an und nahm kein Blatt vor den Mund. Sein Metier war die „Pälzer Sprooch“, die ihn reden ließ „wie ihm de Schnawwel gewachse war“. Kein Thema war ihm fremd, kein Anlass ihm nicht wichtig genug, nichts gab es, was er nicht reimen konnte, mit Herz und Verstand. Genau darin liegt der Reiz dieses Gedichtbandes.

Die Themen umspannen die damalige Weltpolitik, die besondere deutsch-deutsche Wirklichkeit als Mittelpunkt und Spielball der Großmächte; sie beziehen die Sorgen und Nöte des kleinen Mannes ebenso ein wie die Boulevard - Nachrichten aus den Europäischen Fürstenhäusern. Der 2. Band ist mit Zeichnungen des Bellheimer Künstler Herbert Gawrisch (Hegar) illustriert, für dessen Mitarbeit wir uns sehr herzlich bedanken.

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